F   Worttrennung am Zeilenende 

0  Vorbemerkungen

(1)Wörter mit mehr als einer Silbe kann man am Ende einer Zeile trennen.

(2)Steht am Zeilenende ein Bindestrich, so gilt er zugleich als Trennungsstrich.

 

§ 107 Geschriebene Wörter trennt man am Zeilenende so, wie sie sich bei langsamem Sprechen in Silben zerlegen lassen. Beispiele: Bau-er, Ei-er, steu-ern, na-iv, Mu-se-um, in-di-vi-du-ell; eu-ro-pä-i-sche, Ru-i-ne, na-ti-o-nal, Fa-mi-li-en; Haus-tür, Be-fund, ehr-lich

E: Die Abtrennung eines einzelnen Vokals am Ende ist überflüssig, da der Trennungsstrich den gleichen Raum in Anspruch nimmt, zum Beispiel: Kleie, laue (nicht: Klei-e, lau-e) Dabei gilt im Einzelnen:

 

§ 108 Steht in einfachen Wörtern zwischen Vokalbuchstaben ein einzelner Konsonantenbuchstabe, so kommt er bei der Trennung auf die neue Zeile. Stehen mehrere Konsonantenbuchstaben dazwischen, so kommt nur der letzte auf die neue Zeile. Beispiele: Au-ge, A-bend, Bre-zel, He-xe, bei-ßen, Rei-he, Wei-mar; Trai-ning, ba-nal, trau-rig, nei-disch, Hei-mat El-tern, Gar-be, Hop-fen, Lud-wig, ros-ten, leug-nen, sin-gen, sin-ken, sit-zen, Städ-te; Bag-ger, Wel-le, Kom-ma, ren-nen, Pap-pe, müs-sen, beis-sen (wenn ss statt ß, vgl.§ 25 E2 und E3), Drit-tel; zän-kisch, Ach-tel, Rech-ner, ber-gig, wid-rig, Ar-mut, freund-lich, frucht-bar, ernst-lich, sechs-te; imp-fen, Karp-fen, kühns-te, knusp-rig, dunk-le

 

§ 109 Stehen Buchstabenverbindungen wie ch, sch; ph, rh, sh oder th für einen Konsonanten, so trennt man sie nicht. Dasselbe gilt für ck. Beispiele: la-chen, wa-schen, Deut-sche; Sa-phir, Ste-phan, Myr-rhe, Bu-shel, Zi-ther, Goe-the; bli-cken, Zu-cker

 

§ 110 In Fremdwörtern können die Verbindungen aus Buchstaben für einen Konsonanten + l, n oder r entweder entsprechend §108 getrennt werden, oder sie kommen ungetrennt auf die neue Zeile. Beispiele: nob-le/no-ble, Zyk-lus/Zy-klus, Mag-net/Ma-gnet, Feb-ruar/Fe-bruar, Hyd-rant/Hy-drant, Arth-ritis/Ar-thritis

 

§ 111 Zusammensetzungen und Wörter mit Präfix trennt man zwischen den einzelnen Bestandteilen.

Beispiele: Heim-weg, Schul-hof, Week-end; Ent-wurf, Er-trag, Ver-lust, syn-chron, Pro-gramm, At-traktion, kom-plett, In-stanz

E1: Die Bestandteile selbst trennt man entsprechend §108 bis § 110 wie einfache Wörter, zum Beispiel:

Papp-pla-kat, Schwimm-meis-ter, Po-ly-tech-nik, Kon-zert-di-rek-tor, Lud-wigs-ha-fen, ab-fah-ren, be-rich-ten, emp-fan-gen, a-ty-pisch, Des-il-lu-si-on, in-of-fi-zi-ell, ir-re-al

E2: Irreführende Trennungen sollte man vermeiden, zum Beispiel:

Altbau-erhaltung (nicht Altbauer-haltung) Sprech-erziehung (nicht Sprecher-ziehung) See-ufer (nicht Seeu-fer)

Zum Bindestrich zur Vermeidung von Missverständnissen siehe §45(3). § 112 Wörter, die sprachhistorisch oder von der Herkunftssprache her gesehen Zusammensetzungen sind, aber oft nicht mehr als solche empfunden oder erkannt werden, kann man entweder nach §108 bis § 110 oder nach §111 trennen.

Beispiele: hi-nauf/hin-auf, he-ran/her-an, da-rum/dar-um, wa-rum/war-um ei-nan-der/ein-an-der, vol-len-den/voll-en-den, Klei-nod/Klein-od, Lie-be-nau/Lie-ben-au Chry-san-the-me/Chrys-an-the-me, Hek-tar/Hekt-ar, He-li-kop-ter/He-li-ko-pter, in-te-res-sant/in-ter-es-sant, Li-no-le-um/Lin-ole-um, Pä-da-go-gik/Päd-a-go-gik 


Inhalt
 
Gegenüberstellung: alte und neue Schreibweise