Der Tiroler Liederdichter Rubin

Zur Person des Dichters
Es gibt keine urkundlichen Belege, die eindeutig Zeugnis über das Leben des Dichters Rubin ablegen. Er gilt als  "Minnesänger aus einem Tiroler Ministerialengeschlecht, dessen Stammschloß Rubein in zum Gebiete des Bischofs von Brixen gehörte".
Da der Vorname des Dichters nicht überliefert ist, können keine Aussagen mehr darüber gemacht werden, welcher der urkundlich erwähnten Herren von Rubein die Lieder verfasst hat.  Uns werden Berthold von Rubina ( 1 22O und 1258),  Kaloch von Rubin (1253),  Jakob (l 299), Heinrich (1268) und Ulrich von Rubein ("1311 ) bezeugt. Da unter den überlieferten Gedichten zwei Kreuzzugslieder sind, von denen das eine auf der Fahrt gedichtet wurde , während das andere Abschied von den Freunden und der geliebten Herrin nimmt, liegt es nahe, daß Hubin sich am Kreuzzug Friedrichs II. (1228) beteiligt hat. Wie Langosch vermutet, war er ein älterer Zeitgenosse Walthers von Hetze , da er diesem in der Handschrift C folgt.
 
Alle Beobachtungen und Vermutungen tragen zwar dazu bei, den Zeitraum, in dem der Dichter gelebt haben muß , einzuengen,  sie sind jedoch nicht geeignet , eine endgültige und sichere Identifizierung vorzunehmen.
 
Im 13, Jahrhundert scheint der Dichter Rubin recht "en vogue" gewesen zu sein.  Nicht nur die erstaunlich breite Überlieferung, sondern auch das rühmende Gedenken, das ihm spätere Dichter zuteil werden ließen, spricht dafür. Rubin wird bei folgenden Dichtern genannt :
 
 

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1.  K. Langosch, Die deutsche Literatur des Mittelalters, Bd. III, Verfasserlexikon, S. 336 .