In der zweiten Hälfte der Strophe wird die Minne daher in Beziehung zu Gott gesetzt. 
Der Dichter versucht, seine Minne vor Gott zu verantworten. 
Als Argument für seine Minne bietet er Gott selbst gegen Gott auf, denn er weiß, 
daß Gott ihm die Erlaubnis, an die "frouwe"l zu denken, nicht versagen wird 
und dies auch nicht als Sünde wertet :
 
                                                   "daz ruoch ouch er vergeben mir:
                                                     wan ob ich des sünde süle han,
                                                     zwiu schuof er si so rehte getan?"
                                                                                          (MF 46,16 - 46,18).

Schließlich ist Gott der Urheber der weiblichen Schönheit, so wird es verständlich, 
dass der Ritter an die schöne Frau denkt, auch wenn er auf die "vart" geht.
Wenn der Ritter versichert, dass er ihr dienen muss, so ist hierin die Erfüllung einer gottgewollten ritterlichen Verpflichtung zu sehen.
 
Die dritte Strophe stellt die natürliche Mitte dieses Liedes dar. 
Sie birgt die Entscheidung zwischen Minnedienst und Gottesdienst. 
Während die beiden vorhergehenden Strophen nacheinander ihre eigene Thematik haben,
variieren die beiden nachfolgenden dasselbe Thema.